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Therapie mit einem Herzschrittmacher – Funktionsweise und Bedeutung

Herzschrittmacher, Untersuchung

Herzschrittmacher sind essenzielle medizinische Geräte zur Behandlung langsamer Herzrhythmusstörungen, die mit Symptomen wie Schwindelgefühl, Ohnmachtsanfällen und verminderter Leistungsfähigkeit einhergehen können.

Diese Störungen stellen nicht nur eine Einschränkung der Lebensqualität dar, sondern können auch das Risiko eines plötzlichen Herztodes erhöhen. Der Herzschrittmacher, ein kleines Gerät, das unter die Haut implantiert wird, korrigiert diese Störungen durch die Abgabe elektrischer Impulse, die den normalen Herzschlag wiederherstellen und den Patienten ein normales Leben ermöglichen.

Entstehung langsamer Herzrhythmusstörungen

Das Herz besteht aus vier Kammern: dem rechten und linken Vorhof sowie der rechten und linken Herzkammer. Für eine optimale Pumpleistung zieht sich das Herz in einem synchronisierten Rhythmus zusammen, der vom Sinusknoten im rechten Vorhof initiiert wird. Dieser gibt regelmäßige elektrische Impulse ab, die zunächst die Vorhöfe und anschließend über den AV-Knoten die Herzkammern stimulieren. Störungen in diesem Ablauf, etwa durch Erkrankungen des Sinus- oder AV-Knotens, können zu langsamen Herzrhythmusstörungen führen, die entweder kurzzeitig oder dauerhaft auftreten.

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Indikationen für einen Herzschrittmacher

Nicht alle langsamen Herzrhythmen erfordern die Implantation eines Herzschrittmachers. Leistungssportler beispielsweise weisen oft eine physiologisch bedingte niedrige Herzfrequenz auf, die keine Behandlung erfordert. Auch Herzrhythmusstörungen, die durch behandelbare Grunderkrankungen wie Schilddrüsenunterfunktion oder Borreliose oder als Nebenwirkung von Medikamenten wie Betablockern verursacht werden, erfordern primär die Behandlung der zugrunde liegenden Krankheit. Ein Herzschrittmacher ist vor allem für Patienten notwendig, die aufgrund von Erkrankungen des Sinus- oder AV-Knotens Symptome wie Schwindel, Leistungsschwäche oder Ohnmacht, insbesondere bei körperlicher Belastung, aufweisen oder bei denen ein Herzstillstand droht.

Funktionsweise eines Herzschrittmachers

Ein Herzschrittmachersystem besteht aus dem Schrittmacheraggregat und meist zwei Sonden. Der eigentliche Herzschrittmacher, etwa so groß wie zwei aufeinanderliegende 2-Euro-Münzen, enthält eine langlebige Lithiumbatterie, komplexe Elektronik zur Impulsabgabe und -steuerung sowie Konnektoren zum Anschluss der Sonden. Die Sonden, kunststoffummantelte Kabel, enden in Elektroden, die die elektrischen Impulse an das Herz weiterleiten. Es gibt Einkammerschrittmacher, die in der Regel in der rechten Herzkammer platziert werden (VVI-Schrittmacher), und Zweikammerschrittmacher, bei denen eine Sonde im rechten Vorhof und die andere in der rechten Herzkammer fixiert ist (DDD-Schrittmacher).

Diese Geräte geben dem natürlichen Herzschlag den Vortritt und stimulieren nur, wenn der Herzschlag zu langsam ist. Sie können auch die Herzfrequenz bei Belastung erhöhen, ähnlich wie ein gesunder Sinusknoten. Moderne Herzschrittmacher überwachen den Herzrhythmus kontinuierlich und speichern auffällige Herzrhythmen, was eine detaillierte Analyse durch den Kardiologen ermöglicht.

Leben mit einem Herzschrittmacher

Patienten gewöhnen sich in der Regel schnell an das Leben mit einem Herzschrittmacher, besonders wenn die Symptome rasch abklingen und die Belastbarkeit wieder steigt. Viele Sportarten sind auch mit einem Herzschrittmacher möglich. Die Sorge, dass das Leben von einem Gerät abhängt, ist meist unbegründet, da moderne Schrittmacher hohe Sicherheitsstandards erfüllen und durch verbesserte Elektronik kaum anfällig für Störungen durch elektrische Geräte sind.

Regelmäßige Nachsorge ist entscheidend

Regelmäßige Kontrollen beim Kardiologen sind unerlässlich. Dabei werden die Batterieladung, die Funktion und die Einstellungen des Schrittmachers überprüft sowie gespeicherte Daten ausgelesen. Moderne Schrittmacher ermöglichen sogar eine telemedizinische Überwachung, wodurch Patienten seltener in die Praxis kommen müssen. Diese regelmäßigen Kontrollen sind entscheidend, um die optimale Funktion des Herzschrittmachers zu gewährleisten und das Risiko von Komplikationen zu minimieren.

Der Herzschrittmacher stellt somit eine lebensrettende Therapie für Patienten mit langsamen Herzrhythmusstörungen dar und ermöglicht ihnen eine weitgehend normale Lebensführung.

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