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Leben mit dem Herzschrittmacher TIPPS FÜR BETROFFENE

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Der Gedanke an eine notwendige Operation am Herzen lässt jede Betroffene und jeden Betroffenen zunächst einmal zurückschrecken. Natürlich ist jeder Eingriff mit diversen Risiken verbunden. Aber die Implantation eines Herzschrittmachers ist weitaus weniger gefährlich als die meisten denken.
Die Patienten müssen meist nur einen bis zwei Tage im Krankenhaus bleiben. Von dem kleinen Eingriff selbst spüren sie praktisch nichts.

Warum ein Herzschrittmacher notwendig ist

Ein Herzschrittmacher wird immer dann eingesetzt, wenn das eigene Herz seine Aufgabe nicht mehr richtig erfüllen kann, aus welchen Gründen auch immer. Die Gründe können mannigfaltig sein und reichen von angeborenen Herzfehlern, über Herzerkrankungen bis hin zu Nebenwirkungen von Medikamenten. Ist das Herz aus dem Takt und kann den Körper nicht mehr mit der notwendigen Blutzirkulation versorgen, dann droht das System zusammenzubrechen. Durch das Einsetzen eines Herzschrittmachers wird diese Arbeitsleistung sozusagen „ausgelagert“.

Was ein Herzschrittmacher leistet

Der Herzschrittmacher ist ein recht kleines, aber cleveres und raffiniertes Gerät, welches in regelmäßigen Abständen einen elektrischen Impuls an das Herz abgibt.
Dabei ist das Gerät nicht größer als eine Streichholzschachtel. Dieses kleine technische Wunderwerk wird aber nicht direkt in das Herz eingesetzt. Vielmehr wird es durch einen kleinen Schnitt unterhalb des Schlüsselbeins unter der Haut oder einem Muskel positioniert.
Von ihm aus reichen die sogenannten Schrittmachersonden, ein bewegliches Kabelsystem, über die Venen direkt zum Herzen. Der Impulsgenerator, angetrieben von einer extrem langlebigen Batterie, gibt nur dann die elektrischen Impulse ab, wenn sie das Herz wirklich benötigt.
Die Lebensdauer der Batterien beträgt in der Regel etwa acht Jahre (sechs bis zehn Jahre). Später kann der Schrittmacher durch einen kleinen Eingriff problemlos ersetzt werden.

Weit über 200.000 Menschen leben in der Bundesrepublik Deutschland mit einem Herzschrittmacher. Sie sind durch diesen kaum in ihrem Alltag beeinträchtigt. Lediglich jedes halbe Jahr ist der Besuch beim Arzt notwendig, um die Programmierung und Funktion des lebenswichtigen Gerätes zu überprüfen.
Alle Patienten erhalten zum Schrittmacher einen Schrittmacherausweis, den sie immer bei sich tragen sollten. In diesem sind alle wichtigen Daten gespeichert, die dem Patienten das Leben retten können.

Folgendes gilt es zu beachten:

Sport ist grundsätzlich kein Problem. Aber es müssen stark belastende Sportarten sowie damit verbundene Schläge auf den Oberkörper (wie etwa beim Boxen) vermieden werden.
Bei Sicherheitskontrollen, z.B. an Flughäfen, muss das Kontrollpersonal über den Herzschrittmacher informiert werden, am besten anhand des Schrittmacherausweises. Das Metallgehäuse des Schrittmachers kann unter Umständen beim Passieren der Schleuse den Alarm auslösen.
Arbeiten, bei denen es zu starken Schwingungen und Vibrationen kommen kann, sollten vorab mit dem Arzt besprochen werden.
Das gleiche gilt bei Arbeiten, die in der Nähe von Hochspannungsleitungen oder Sendeanlagen betrieben werden.
Beim Telefonieren mit dem Smartphone/Handy sollte stets das gegenüberliegende Ohr verwendet werden, ebenso sollte das Handy nie in die Brusttasche gesteckt werden.
Vorsicht ist auch bei magnetischen Untersuchungsmethoden wie Kernspintomografie (MRT) geboten. Das Personal muss stets wissen, dass ein Herzschrittmacher implantiert wurde.

Bildquellen

  • export-pixabay-geralt-small: geralt pixabay
Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 19. Dezember 2022 | Peter Wilhelm 19. Dezember 2022

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