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Antibiotika und Milch – gemeinsam unwirksam?

Milch

Antibiotika und Milch – hier droht Gefahr. Wie viel Wahrheit steckt hinter diesem Mythos? Lesen Sie hier, was Sie beachten sollten, wenn Sie Antibiotika und Milch gleichzeitig einnehmen.

Antibiotika und Milch sollten nicht kombiniert werden

Die wichtigsten Punkte auf einen Blick:

  • Antibiotika und Milch können kombiniert werden, solange der Wirkstoff des Antibiotikums nicht zu den Fluorchinolonen oder Tetracyclinen gehört.
  • Selbst geringe Mengen Milch, wie zum Beispiel Milchkaffee, können die Aufnahme dieser Antibiotika beeinträchtigen und somit ihre Wirkung verringern.
  • Wenn nötig, sollte zwischen der Einnahme von Milch und dem Antibiotikum ein Abstand von mindestens 3 Stunden eingehalten werden.

So wirken Antibiotika richtig

Antibiotika wirken, indem sie entweder die Erreger abtöten (bakterizide Antibiotika) oder ihr Wachstum hemmen (bakteriostatische Antibiotika). Damit ein Antibiotikum die Vermehrung von Bakterien am Infektionsort verhindern kann, ist eine bestimmte Konzentration des Wirkstoffs erforderlich, die als minimale Hemmstoffkonzentration (MHK) bezeichnet wird. Diese Konzentration variiert in der Regel je nach Antibiotikum.
Solange die MHK am Infektionsort überschritten wird, kann das Antibiotikum seine maximale Wirkung entfalten. Zu den Antibiotika, bei denen das der Fall ist, gehören unter anderem:

Beta-Laktam-Antibiotika (z.B. Cefurax)
Vancomycin
Lincosamide
Makrolide
Es gibt jedoch auch Antibiotika, bei denen eine Wirkstoffkonzentration erforderlich ist, die weit über der MHK liegt (konzentrationsabhängige Antibiotika). Nur so können sie ihre maximale antibakterielle Wirkung entfalten. Selbst wenn das Antibiotikum abgesetzt wird, bleibt die Wirkung noch für einige Zeit bestehen. Zu diesen Antibiotika gehören:

Metronidazol
Aminoglykoside
Fluorchinolone

Es ist wichtig, dass das Antibiotikum in der richtigen Konzentration am Infektionsort ankommt, um seine maximale Wirkung zu entfalten. Allerdings können viele Antibiotika Wechselwirkungen eingehen, die ihre Wirksamkeit beeinträchtigen. Dazu zählen auch bestimmte Lebensmittel, die die Wirkung von Antibiotika beeinflussen können.

Antibiotika und Milch nicht kombinieren?
Die weit verbreitete Empfehlung, Antibiotika und Milch zu vermeiden, ist ein Mythos. Diese Aussage ist nämlich nicht ganz richtig. Die Wechselwirkung zwischen Antibiotika und Milch oder Milchprodukten (Butter, Joghurt, Sahne, Käse usw.) betrifft nur bestimmte Antibiotika. Die meisten Antibiotika werden durch Milch nicht beeinflusst und können daher problemlos mit Milch eingenommen werden.

Antibiotika, die nicht mit Milch kombiniert werden sollten:

Fluorchinolone: z.B. Ciprofloxacin, Norfloxazin, Gatifloxacin
Tetracycline: z.B. Doxycyclin, Minocyclin
Antibiotika, die von Milch kaum beeinflusst werden:

Penicilline: z.B. Ampicillin, Amoxicillin, Penicillin G, Penicillin V (oft bei bakterieller Mandelentzündung / Angina)
Makrolide: Erythromycin, Clarithromycin, Azithromycin (oft bei Gersternkorn)
Lincosamide: z.B. bei Zahn-Infektionen
Sulfonamide: z.B. Cotrimoxazol=Kombination aus Trimethoprim und Sulfamethoxazol (oft bei Blasenentzündungen)
Fluorchinolone: Ofloxacin, Levofloxacin, Moxifloxacin
Cephalosporine: z.B. Cefaclor, Cefixim, Cefuroxim
Viele weitere Wechselwirkungen mit Antibiotika sind möglich, daher immer den Beipack­zettel beachten oder den Arzt bzw. Apotheker fragen.

Nach der Antibiotikum-Einnahme

Die Wiederbesiedelung des Darms mit nützlichen Bakterien nach der Antibiotika-Einnahme ist ein wichtiger Schritt, um die natürliche Balance der Darmflora wiederherzustellen. Eine gesunde Darmflora ist entscheidend für eine starke Immunabwehr, eine optimale Verdauung und die Aufrechterhaltung eines gesunden Stoffwechsels.

Um die Darmflora zu unterstützen, können probiotische Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Probiotika enthalten lebende Mikroorganismen, die den Darm besiedeln und positive Effekte auf die Gesundheit haben. Diese guten Bakterien können dazu beitragen, schädliche Keime zu verdrängen und das Wachstum von nützlichen Bakterien zu fördern.

Joghurt, Kefir, Sauerkraut, Kimchi und andere fermentierte Lebensmittel sind gute Quellen für natürliche Probiotika. Diese können in die Ernährung integriert werden, um die Darmgesundheit zu unterstützen. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln auf dem Markt, die gezielt bestimmte probiotische Stämme enthalten.

Bedeutsam ist, während der Einnahme von Antibiotika und auch danach auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, die reich an Ballaststoffen ist. Ballaststoffe dienen als Nahrung für die guten Bakterien im Darm und helfen dabei, eine gesunde Darmflora aufrechtzuerhalten. Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse sind gute Ballaststoffquellen, die in die tägliche Ernährung integriert werden sollten.

Zusätzlich zur Ernährung können auch Präbiotika unterstützend wirken. Präbiotika sind nicht verdauliche Ballaststoffe, die selektiv das Wachstum von bestimmten Bakterien im Darm fördern. Lebensmittel wie Artischocken, Zwiebeln, Knoblauch, Bananen und Haferflocken enthalten natürliche Präbiotika.

Es ist eine gute Ideee, sich bei Fragen zur Ernährung während einer Antibiotika-Behandlung an einen Arzt oder Ernährungsexperten zu wenden, um individuelle Empfehlungen zu erhalten. Eine angepasste Ernährung kann dazu beitragen, die Gesundheit des Darms zu unterstützen und mögliche Nebenwirkungen von Antibiotika zu minimieren.

Hinweis:

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Dieser Text dient journalistischer Information und gibt nur persönliche Meinung und Erfahrungen wieder. Vor Entscheidungen in Rechts-, Steuer- und Medizinfragen bitte immer eine Fachperson fragen. Fragen Sie immer einen Arzt, Apotheker, Anwalt oder Steuerberater. Das ist günstiger als Sie denken. Verlassen Sie sich nie auf Wissen, das Sie sich nur im Internet zusammengefischt haben!

Bildquellen:
  • milch: pexels

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